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Nachruf Franz Löberbauer

Franz Löberbauer starb am 4.12.2020 mit 85 Jahren nach kurzer Krankheit in seiner Heimatstadt Salzburg. Geboren 1935 in St. Gilgen am Wolfgangsee, kam er in jungen Jahren zur Leichtathletik und holte 1954 seinen ersten Landesmeistertitel und wurde ÖLV-Juniorenmeister. Der gelernte Holzkaufmann, war in fast allen leichtathletischen Disziplinen zu Hause. 1955 wurde er Zweiter im Dreisprung und Dritter im Zehnkampf und 1956 in seinem letzten Juniorenjahr Zehnkampf-Meister.



Allein in fünf verschiedenen Disziplinen stellte er Salzburger Landesrekorde auf, der vielleicht wertvollste war der mit dem Speer: 1963 übertraf er als zweiter Österreicher nach dem Wiener Walter Pektor mit 70,68 m die 70 m-Marke! Der Speerwurf lag ihm besonders; um sich weiter zu entwickeln, ergriff er jede sich bietende Möglichkeit, er holte sogar den deutschen Weltklassemann Hans Schenk zur eigenen „Weiterbildung“ nach Salzburg.

Den ersten seiner sieben österreichischen Meistertitel eroberte Löberbauer im gleichen Jahr wie Waldemar Berger, als er 1959 bester Fünfkämpfer war. Auch 1960 und 1962 gewann er den Fünfkampf, von 1961 bis 1963 schaffte er mit dem Speer den Hattrick, 1962 war er auch Meister mit der 4x100 m-Staffel (mit Schwarzgruber, Berger und Höllhuber).

Zehnmal wurde er in die Nationalmannschaft berufen. Seine lokale Ausnahmestellung erlaubte ihm noch in späteren Jahren weite Würfe, so wurde er mit 45 Jahren (zum 22.Mal) Landesmeister mit dem Speer. Insgesamt kann Löberbauer auf 64 Salzburger Landesmeistertitel verweisen – ein Rekord für die Ewigkeit?



Nach seiner aktiven Laufbahn ließ er sein Wissen über die Fitness auch den UHC-Handballern und Fußballern, etwa bei Austria Salzburg, zugutekommen. Und er wurde ein ebenso tatkräftiger wie wortgewaltiger Heugl-Nachfolger als Sektionsleiter der Union Leichtathletik ehe er sein Amt 1985 an Ernst Grössinger weiterreichte. Dass Franz Löberbauer ein Mensch mit Ecken und Kanten ist, bekamen im Laufe der Zeit viele zu hören; er war keiner, der sich gerne anpasste, seine Leidenschaft brachte in oft auf die Barrikaden wie z.B. punkto fehlender Unterstützung durch die Sportpolitik.

Wir als Verein danken Franz für seinen jahrelangen Einsatz in den Diensten der Jugend und des Leistungssports. Seine Leidenschaft und sein Feuer hat vielen unserer Athleten eine tolle Sportzeit geschenkt, Franz wir wünschen dir eine gute letzte Reise, Ruhe in Frieden, pfiat di.

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